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Der Georgi-Schacht Wansleben - Die tödliche Schatzkammer der Nazis
Dokumentarfilm der Sendereihe „Der Osten – Entdecke wo du lebst“ des MDR
Um einen Salzbergschacht in dem kleinen Dorf Wansleben in Sachsen- Anhalt ranken sich viele Gerüchte. In den letzten Kriegsjahren diente er den Nazis als Versteck wertvoller Kunstgüter wie den historischen Büchern und Handschriften der Hallenser Leopoldina und später als unterirdisches Konzentrationslager zur Produktion von V2 Waffen. Nach Kriegsende kamen erst die Amerikaner, die das Lager befreiten und dann die Rote Armee, die den Schacht räumten und die Bücher als Reparationszahlungen in die Sowjetunion brachten. Verpackt von jungen Mädchen aus dem Dorf, die mitansahen, wie Dorfbewohner zuvor noch wertvolle Stiche und Zeichnungen aus den Büchern rissen. So erzählt man sich es noch heute. Doch was war in den Kisten, die die Häftlinge Anfang 1945 in den Schacht brachten. Vielleicht das Bernsteinzimmer, wie manche mutmaßen, vielleicht andere Reichsschätze? Die Häftlinge, die die Kisten in Nacht-und Nebelaktionen in den Schacht brachten, wurden nie wiedergesehen, die Dorfbewohner konnten nur vermuten und die Stasi wollte mehr wissen. 1962 starteten sie unter dem Codenamen „Aktion Licht“ eine große Befragungsaktion. Übrig geblieben sind 4000 Aktenseiten. Doch dann wurde der Schacht 1966 zugeschüttet. Warum, ist bis heute unklar. Die Akten der Forschungsgemeinschaft „Junge Historiker“ der POS Wansleben, die sich in den 1970er Jahren mit der Geschichte des ehemaligen Konzentrationslagers beschäftigte, wurden nach der Wende, aus Versehen, wie es heißt, verbrannt. Bis heute liegt im Dunkeln, was sich genau im Schacht abspielte und welche Kunstschätze noch immer in den kilometerlangen Gängen und Kammern unter der Erde verborgen sind. Die meisten Dorfbewohner erinnern sich nicht mehr. Doch einige wenige, wie der Dorfchronist Dieter Michaelis, haben spannende Geschichten zu erzählen. Andreas Tautrim, dem das Gelände gehört, hat nun auf der Industriebrache eine Gedenkstätte errichtet, die an das berüchtigte Außenlager des Konzentrationslagers Buchenwald erinnert. Er sammelt die Erinnerungen der Zeitzeugen und will endlich die Geheimnisse des Georgischachts aufdecken. Doch was ist dran an den Gerüchten um die geheime Schatzkammer der Nazis und was passierte mit den Häftlingen unter Tage und warum war die Staatssicherheit an dem alten Stollen interessiert?
Antworten darauf am 9. Mai um 20:45 Uhr.