Frauen und Autos - Die Geschichte einer unterschätzten Liaison Tollkühnheit, Erfindergeist und Vorurteile – Ein amüsanter Ritt durch 130 Jahre Automobilgeschichte

Eine 45 minütige Dokumentation für ARTE

Sie lieben klassische Rennstrecken, anspruchsvolle Rallyes oder das große Abenteuer. Sie lieben die Geschwindigkeit, die Herausforderung und das Risiko. Sie lieben Autos.
Was heute kaum jemand weiß: Frauen waren in der Automobilgeschichte von Anfang an ganz vorne mit dabei: als Rennfahrerinnen, Abenteurerinnen, Geschäftsfrauen und Ingenieurinnen. Heute sind sie kaum noch bekannt. Doch gerade die Geschichte des Motorsports birgt einige der schillerndsten – weiblichen – Persönlichkeiten der letzten 130 Jahre: hinterm Lenkrad, in der Werkstatt, im Betrieb.
Es ist die Deutsche Bertha Benz, die als erste Person überhaupt eine längere Strecke mit dem Auto zurücklegt. Dass das Automobil seinen Siegeszug durch die Welt antritt, ist der Französin Louise Sarazin zu verdanken, die als wagemutige Unternehmerin der neuen, revolutionären deutschen Erfindung zum Durchbruch verhilft. In Deutschland erhält Amalie Hoeppner 1909 in Leipzig als erste Deutsche die Lizenz zum Fahren. Die Österreicherin Olga Frühwald gewinnt 1923 ein Rennen gegen Vorurteile und gründet später in ihrer Fahrschule eine Widerstandsgruppe gegen die Nazis. Da ist Clärenore Stinnes, die nach ihrer Rennkarriere beschloss, mit dem Auto um die Welt zu fahren. Oder Sophie Opel, die das Unternehmen ihres Mannes erst zum Erfolg führt.
Es gibt unzählige fantastische Geschichten über die frühen Pionierinnen der Autofahrt. Noch heute klingen sie abenteuerlich – damals waren sie revolutionär. Dass die Handvoll Frauen, die es trotz allem hinter das Steuer eines Autos schafften, außergewöhnlich waren, verwundert da nicht. Ihnen wurden so viele Steine in den Weg gelegt, dass sie Eigenschaften wie Durchsetzungsvermögen, Beharrlichkeit, Mut und Unabhängigkeit unbedingt brauchten. Das ist bis heute so.